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Laudato Si: Ein Sprung in die Einsamkeit der Natur

LaudatoVor ein paar Monaten lebte ich an einem wundervollen Ort in Deutschland und hatte Gelegenheit, die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus, Laudato Si (Gepriesen seist Du), durchzuarbeiten. Das brachte mich dazu, in die Einsamkeit der Stille hineinzutauchen. Die Stille der mich umgebenden Natur machte dieses Eintauchen noch schneller. Die ausdrucksstarke Schönheit und verheißungsvolle Einladung der Natur zum Innehalten nahm ich damals sehr wohl wahr. Gewöhnliche Tage bekamen eine Schönheit durch die Hügel, die mich umgaben, die Morgenstunden voller Frühnebel und die ergreifenden Wälder. All das brachte wieder Frische in mein Leben, einen Moment der Innovation. Ja, das Leben war auf einmal in erster Linie das friedvolle Existieren in diesem kleinen Paradies. Papst Franziskus sagt zurecht: „Das Universum entfaltet sich in Gott, der es ganz und gar erfüllt. So liegt also Mystik in einem Blütenblatt, in einem Weg, im morgendlichen Tau, im Gesicht des Armen.” (Nr. 233).

las2Diese ansprechenden Augenblicke standen in engster Verbindung mit dem Leben Jesu. Mich erinnern sie stets an Jesu Rückzug aus der lauten Menge und der Gemeinschaft der Apostel, um bei seinem Vater in Einsamkeit und im Gebet zu verweilen. Ähnlich hat es der heilige Franz von Assisi vorgelebt. Vielleicht ist deswegen Nr. 84 von Laudato Si besonders ansprechend: „Das ganze materielle Universum ist ein Ausdruck der Liebe Gottes, seiner grenzenlosen Zärtlichkeit uns gegenüber. Der Erdboden, das Wasser, die Berge – alles ist eine Liebkosung Gottes.”

Die Stille fordert uns alle dazu auf, eine starke Beziehung mit dem Allmächtigen einzugehen und die innere Stimme des Herzens deutlich wahrzunehmen, oder, wie es der Papst formuliert,“eine gesunde Beziehung zur Schöpfung als eine Dimension der vollständigen Umkehr des Menschen vorzuschlagen. Das schließt auch ein, die eigenen Fehler, Sünden, Laster oder Nachlässigkeiten einzugestehen und sie von Herzen zu bereuen, sich von innen her zu ändern.” (Nr. 218). Laden uns nicht unser Verstand und unser Herz dazu ein, die Stille zu suchen?

Übersetzer – Markus Hauck

 

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Fr. Franklin

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